Mehr Verständnis für die Flecken auf dem Glück
07.03.2018
Nur ein kosmetisches Problem? Ich bitte Sie! Pigmentstörungen wurden lange bagatellisiert, doch Melasma und Chloasma legen sich als hartnäckige Schatten auf die Lebensfreude – braune Verfärbungen an Stirn, Schläfen, Wangen oder um den Mund. Die Hautmedizin hat sich entschlossen, diese Hyperpigmentierung als chronische Erkrankung ernst zu nehmen. Damit werden nun auch vernünftige Therapien diskutiert. Es zeigt sich: Die Behandlung ist schwierig, aber nicht unmöglich. Immer wieder führen geduldige und sensibel abgestimmte Maßnahmen zu einer deutlichen Verbesserung.
Zu etwa 90 Prozent sind es Frauen, die ein Melasma oder Chloasma trifft. Bei beiden handelt es sich grundsätzlich um die gleiche Pigmentstörung; Melasma meint häufiger jene Verfärbungen, die in der Schwangerschaft entstehen und sich in günstigen Fällen auch wieder zurückbilden. Hormone sind meist im Spiel, wenn ständig zu viel vom Farbstoff Melanin produziert und eingelagert wird. UV-Licht ist als Auslöser und Verstärker der Störung beteiligt. Unter den Ursachen finden wir genetische Faktoren, Unverträglichkeiten, Nebenwirkungen von Medikamenten, neuerdings auch Stress und selten ernsthafte Erkrankungen. Es macht jedenfalls Sinn, umfassendes ärztliches Verständnis zu finden; kosmetische Lösungen aus der Schublade greifen zu kurz.
Wir haben das Melasma als andauernden Veränderungsprozess in der Haut verstanden. Anders als bei den sogenannten Altersflecken können wir nicht einfach Stop! sagen und den Makel entfernen. Mit zahlreichen Therapieoptionen können wir uns jedoch behutsam vorantasten und einen individuellen Weg finden. Gerade bin ich von der American Academy of Dermatology zurückgekehrt, wo eindrucksvoll gezeigt wurde, dass sich mit Kombinationsbehandlungen sehr gute Erfolge erzielen lassen. Das Zusammenwirken von speziellen Lasern, Peels und Cremes, die die Synthese des braunen Hautfarbstoffes hemmen, führt zu eindrucksvollen Ergebnissen. Allerdings ist eine langfristige medizinische Begleitung vonnöten, um das Erreichte zu erhalten. Ich freue mich sehr, Ihnen diese Behandlungsmöglichkeit im Rahmen einer speziellen Sprechstunde anbieten zu können und wünsche Ihnen einen guten Start in den Frühling.
Ihre Dr. Dagmar Ludolph-Hauser